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Wasserspringen

22.02.2012 - Trotzreaktion vom Brett: Sascha Klein und Stephan Feck holen Olympia-Quotenplatz im Einzel

Die beiden Schrauben sind die Schokoladen-Sprünge von Stephan Feck (oben) und Patrick Hausding. Sie kamen auch in London gewohnt sicher.

Die beiden Schrauben sind die Schokoladen-Sprünge von Stephan Feck (oben) und Patrick Hausding. Sie kamen auch in London gewohnt sicher.
(© Foto: dpa)

Stephan Fecks Traum von der ersten Olympia-Teilnahme lebt weiter. Am Tag nach dem tragischen Aus in seiner Schokoladendisziplin Synchron zogen der DHfK-Wasserspringer und Sascha Klein (SC Riesa) beim Weltcup in London ins heutige Einzel-Halbfinale vom 3-m-Brett ein. Damit sicherte das Duo den offenen zweiten Olympia-Quotenplatz für Deutschland. Den ersten hatte Patrick Hausding bereits im Juli 2011 als WM-Finalist in Shanghai geholt.

Rund vier Stunden dauerte der gestrige Mammut-Vorkampf der 59 Kunstspringer, ehe Rang 7 für Sascha Klein und Platz 17 für Stephan Feck feststanden. Der Leipziger zeigte keine 24 Stunden nach dem Schock im Synchronspringen eine Trotzreaktion und blieb ohne großen Fehler. Allerdings wurde der 22-Jährige vom Kampfgericht auch nicht gerade mit Höchstnoten bedacht, so dass er erst im letzten Durchgang mit seiner Auerbachschraube den Sprung unter die besten 18 schaffte.

Den internationalen Leistungsnachweis hat Stephan Feck erfüllt. Nun entscheidet sich seine Olympia-Teilnahme am 15. Juni bei den deutschen Meisterschaften in Berlin. "Dort muss er möglichst Erster oder Zweiter werden. Vier Kunstspringer können wir diesmal nicht mitnehmen", sagte DSV-Fachsparten-Chef Walter Alt. Das Scheitern im Synchronspringen hinterlässt also Spuren. Denn mit der Qualifikation wäre eine Final-Platzierung verbunden gewesen, da in allen Synchrondisziplinen nur acht Duos zugelassen sind.

Diesen Kompromiss musste der Weltverband Fina vor zwölf Jahren eingehen, als das Synchronspringen olympisch wurde. Die Zahl der Gesamt-Teilnehmer musste laut IOC-Auflagen begrenzt bleiben. Seither wird der Kampf um die Synchron-Startplätze alle vier Jahre zur Nervenschlacht. Leidtragende war 2000 in Sydney auch die mehrfache Europameisterin Ute Wetzig aus Leipzig, die sich letztlich nur im Einzel qualifizierte.

Für Stephan Feck mag es ein schwacher Trost sein: Auch sein Vorgänger vom 3-m-Brett in der Leipziger Uni-Halle ist ein Leidensgenosse. Denn vor zwölf Jahren musste Tobias Schellenberg Olympia in Sydney am TV-Gerät verfolgen, obwohl er kurz vor den Spielen in Helsinki mit Andreas Wels EM-Gold errang. Auch damals hatte ein (anderes) DSV-Duo beim Weltcup den Olympiaplatz für Deutschland vermasselt. Vier Jahre später schlug in Athen die große Stunde von Tobias Schellenberg: Mit fast 26 errang er in einem denkwürdigen Synchron-Finale mit Rekord-Einschaltquote zur besten Sendezeit Olympia-Silber.

Stephan Fecks Trainingskollegin Christin Steuer - sie wird in wenigen Tagen 29 - kann sieben Jahre mehr internationale Wettkampferfahrung in die Waagschale werfen. Dies zahlt sich in einer so schwierigen Sportart wie Wasserspringen aus. Die für den SC Riesa startende Turmspezialistin hat seit dem Wechsel nach Leipzig bei Trainer Uwe Fischer trotz Verletzungspechs noch einmal einen großen Sprung gemacht. Gestern wurde sie im Weltcup-Finale Sechste. Die gebürtige Berlinerin hat zum Abschluss ihrer Karriere beste Aussichten auf einen Olympia-Doppelstart.

Frank Schober

Leipziger Volkszeitung, 22. Februar 2012

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