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Handball

16.08.2013 -  Der zurückhaltende Emanuel

DHfK-Rückraumspieler Max Emanuel spielt derzeit mit der deutschen U19-Nationalmannschaft bei der WM in Ungarn. Der 18-Jährige wurde vorige Saison bereits im Abstiegskampf der zweiten Bundesliga gestählt.

DHfK-Rückraumspieler Max Emanuel spielt derzeit mit der deutschen U19-Nationalmannschaft bei der WM in Ungarn. Der 18-Jährige wurde vorige Saison bereits im Abstiegskampf der zweiten Bundesliga gestählt.
(© Foto: Christian Nitsche)

DHfK-Handballer hat bei U19-WM in Ungarn eine Medaille im Visier

Budapest. Wenn der Mannschaftskapitän permanent auf der Ersatzbank Platz nimmt, kann das mehrere Gründe haben. Im Fall von Max Emanuel sind es gleich zwei: "Max hat in den vergangenen Wochen mit ein paar Verletzungen zu kämpfen gehabt, zuletzt hat er sich im Training den Arm durchgeschlagen. Da will ich ihn für die wichtigen WM-Spiele schonen", begründet Christian Schwarzer, Trainer der U19-Handball-Auswahl die Spielfeldabstinenz. Sein Team marschierte bisher locker durch die Vorrunde und befindet sich nach vier klaren Erfolgen auf Medaillenkurs.

Und Schwarzer, Weltmeister von 2007, fügt hinzu, dass es gegen Venezuela (46:19) und Gabun (43:12) natürlich auch ohne den Spielführer zu klaren Siegen reichen muss. In den bisher wichtigen Matches war die DHfK-Hoffnung zur Stelle: Zum 37:30-Auftaktsieg gegen Norwegen steuerte Emanuel fünf Tore bei wie auch vorgestern beim 40:23 gegen Gastgeber Ungarn. Heute treffen die Deutschen noch auf Österreich, ihr Einzug ins Achtelfinale ist bereits sicher.

Emanuel sieht die Sache mit den kurzen Einsatzzeiten gelassen. "Die wichtigen Spiele kommen noch, dann muss ich da sein!", erklärt der Linkshänder selbstbewusst. Und so hatte der junge Mann ausnahmsweise Gelegenheit, sich in Ruhe das Treiben in Erd, einem Vorort der ungarischen Hauptstadt Budapest, von außen anzuschauen. "Auch mal eine interessante Erfahrung, die Spielsysteme der Afrikaner oder Südamerikaner kann man eben nur bei einem so großen Turnier kennenlernen", meint der Noch-18-Jährigen.

Drei Tage nach dem Finale der Titelkämpfe feiert der Schwarzschopf Geburtstag. Eine Medaille auf dem Gabentisch wäre da sicherlich ein passendes Präsent. Doch Emanuel wiegelt ab. "Wir haben eine Mannschaft mit vielen neuen Leuten, müssen uns erst finden. Deshalb denken wir nur von Spiel zu Spiel." Was wie "Stehsatz" aus der Bundesliga klingt, meint der Youngster ernst. Denn ein "Lautsprecher" ist der Linkshänder ganz bestimmt nicht. Wenngleich er von sich behauptet, in der Auswahl durchaus über gewisse Führungsqualitäten zu verfügen. "Die Jungs machen schon das, was ich sage", erklärt der Sachse. Um sofort hinzuzufügen, das gelte aber nur auf dem Parkett. Der 1,89-m-Mann für den rechten Rückraum wird spätestens, wenn im Achtelfinale die k.o.-Runde beginnt, über mangelnde Einsatzzeiten nicht klagen können. Denn sein Trainer hält große Stücke auf Emanuel, der in Delitzsch das ABC des Handballs erlernte und über die Handball-Akademie Leipzig-Delitzsch zum SC DHfK kam. "Max ist eines der größten Talente im deutschen Handball, ein Teamplayer mit Führungsqualität", so Schwarzer. Nur die häufigen Verletzungen seines Rückraumspielers machen dem Auswahlcoach Sorgen. "Körperlich muss er sicher noch zulegen, wenn er in der Bundesliga bestehen will."

Sie ist für den Leipziger natürlich das Ziel seiner sportlichen Träume. Allerdings kein Vorhaben, dass möglichst schnell in die Tat umgesetzt werden muss. 2014 wird Emanuel sein Abitur machen, danach soll eine Zeit bei der Bundeswehr folgen und anschließend wird studiert. So zumindest sieht die Planung aus. Sich ausschließlich auf eine grandiose Profikarriere zu verlassen, ist einem wie ihm nämlich zu wenig. Und so bleibt Max Emanuel dem SC DHfK mindestens noch eine Saison erhalten. Was danach kommt? Da spielt der Leipziger zunächst mal Auster: Er verschließt sich! Oder hat tatsächlich noch keine klaren Pläne. Einen Manager hat Max Emanuel übrigens auch nicht. "Den brauche ich nicht. Das regelt mein Vater, der hat in Delitzsch viel mit dem Handball zu tun", erklärt Emanuel knapp.

Und macht seinem aktuellen Verein ein bisschen Hoffnung, dass die sportliche Ehe zwischen dem SC DHfK und seinem Rohdiamanten auch länger halten kann. "Wir haben mit Christian Prokop einen tollen Trainer, ich spiele gerne in Leipzig. Aber was die Zukunft bringt, werden wir sehen." Die nahe Zukunft in Ungarn bringt Max Emanuel und seinem Team mindestens bis ins Achtelfinale weitere Auftritte. Wie viele? Der Leipziger wagt da keine Prognose. Sein Auswahltrainer schon: "Für ein DHB-Team muss immer das Halbfinale das Ziel sein", erklärt Schwarzer. Um einschränkend hinzuzufügen: "Wenn wir auf die Gruppe schauen, auf die wir im Achtelfinale treffen, wird es schwer, Prognosen abzugeben."

Erwin Bergel

Leipziger Volkszeitung, 16.8.2013

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